Schulverweigerung


Wenn Jugendliche der Schule fernbleiben und Eltern die Aufforderung bekommen, den regelmäßigen Schulbesuch ihres Kindes zu kontrollieren, stehen diese vor der großen Herausforderung, angemessen zu reagieren.

Die Ursachen der Schulverweigerung sind vielfältig und bevor Entscheidungen getroffen werden, wie mit dem Kind umgegangen wird, empfiehlt sich definitiv ein offenes Gespräch, in dem Vertrauen geschaffen wird und die Situation des Kindes nachvollzogen werden kann.

Wichtig: Machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe und sprechen Sie keine Drohungen aus. Stellen Sie klar, dass Sie da sind, um zu helfen und bei Problemen zur Seite zu stehen. Versuchen Sie möglichst sachlich zu bleiben und Ihrem Kind zuzuhören, um das Problem zu erkennen und sich emotionalen Belastungen bewusst zu machen, die dazu führten, dass die Schule geschwänzt wurde.

Auch ein Gespräch mit der Schulleitung und Lehrkräften ist sinnvoll, denn diese sind tagtäglich mit Ihrem Kind in Kontakt und können Ihnen daher über Entwicklungen der letzten Wochen und Monate, von denen Sie nichts mitbekommen haben, berichten. Auch wenn es Probleme im Klassenverband gab, von denen Ihr Kind nichts erzählen möchte – bspw. Mobbing – kann ein solches Gespräch aufschlussreich sein.

Darüber hinaus sollten Sie nicht zögern, sich an Beratungsstellen zu wenden und pädagogische Hilfe einzuholen. Das Personal in Beratungsstellen ist darin geschult, Konflikte zu lösen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen – wenn nötig, werden Familien hier auch über mehrere Monate immer wieder zu Gesprächen begleitet.

Kostenfreie telefonische Kummer-Nummern – sowohl für Kinder als auch für Eltern – bieten eine kurzfristige und unkomplizierte Unterstützungsmöglichkeit als ersten ermutigenden Schritt, etwas an der Situation zu ändern.

Kinder- und Jugendtelefon:
0800–1110333 (Mo.-Sa. von 14.00-20.00 Uhr)

Elterntelefon:                                  
0800-1110550 (Mo.-Fr. von 9.00-11.00 Uhr sowie Di. und Do. von 17.00-19.00 Uhr)

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